Freitag, 2. Dezember 2016

Mein wunderschönes Bolivien!- Titicacasee


Hallo ihr Lieben!

Wie ich in meinem letzten Blogeintrag schon erwähnt habe, sind Laura und ich aus unserer Gastfamilie ausgezogen und leben jetzt in einer super tollen und vor allem großen Wohnung im Stadtteil América Oeste. Wir fühlen uns um einiges freier, da nun Entscheidungen wie, was wir einkaufen, was wir kochen und was wir machen, bei uns liegen. Ich koche sehr gerne, was auch sicher an der frischen Gemüse-, Gewürz- und Obstauswahl Boliviens liegt!
Außerdem fühle ich mich durch die hellbeleuchteten Straßen und unseren unglaublich lieben und hilfsbereiten Wachmann, der stets vor dem Gebäude umherschleicht, sehr sicher.

Zusammenfassend gesagt, bin ich sehr glücklich über unsere Entscheidung, den Wohnraum zu wechseln, und auch ein klein wenig stolz darüber, wie gut Laura und ich die neue Lebenssituation meistern.

und überall die wunderschönen Anden!

Die Aussicht bei Nacht!



Nun komme ich zum eigentlichen Thema meines Blogeintrags. Laura und ich haben total liebe Bolivianer kennengelernt, die sehr hilfsbereit sind und uns bei Problemen jederzeit zur Seite stehen. Wir verbringen viel Zeit miteinander und jeder Tag mit den Jungs ist ein unbezahlbar tolles Erlebnis. Ich hätte nie gedacht, dass sich in so einer kurzen Zeit, so enge Freundschaften bilden können und ich schätze mich wirklich glücklich, sie nun in meinem Leben zu haben.

Vergangenes Wochenende ging es dann los auf unsere erste gemeinsame Reise nach La Paz. Am Freitagabend stiegen wir nach Feierabend in einen preiwerten und bequemen Reisebus und fuhren über Nacht in die auf 3600m Höhe liegenden Stadt La Paz. La Paz liegt im Westen Boliviens und ist normalerweise deutlich kälter als Cochabamba, dennoch hatten wir an diesem Wochenende viel Glück und durften die Sonne und 18 Grad genießen!
Nach 9 Stunden kamen wir also früh morgens an und frühstückten erst einmal bevor es dann noch weitere 4 Stunden nach Copacabana ging. Copacabana ist ein ruhiges Dorf an der Grenze zwischen Peru und Bolivien, liegt also direkt am Ufer des Titicacasees.

 Endlich angekommen, suchten wir uns ein Hostel, das bei dem riesen Angebot in Copacabana kein Problem darstellte, denn schon nach 10 Minuten fanden wir ein kleines putziges aber gemütliches Hostel. Mich überrascht es immer wieder, wie günstig das Reisen in Bolivien ist. Für das Hostel mit einer warmen Dusche, Wlan usw., haben wir pro Nacht nicht einmal 5€ bezahlt. Auch die Bus-, und Taxifahrten für das komplette Wochenende, waren mit nicht einmal 30€ unschlagbar günstig.

Den ersten Stopp legten wir an der Kirche von Copacabana ein. Eine eigentliche Kathedrale, die von vielen Pilgern besucht wird, um die Jungfrau "Königin von Bolivien" zu sehen. Es ist die meistverehrte Jungfrau Boliviens. Ich habe noch nie eine so schöne Kirche in meinem Leben gesehen- der maurische Stil hat mir wirklich gut gefallen. 



Danach ging es weiter zum Ufer vom Titicacasee. Der Weg dorthin ist ein einziger Traum für jeden Hobby-Bummler, denn die Straßen sind überfüllt mit Schmuck-, Kleidungs-, und Essensständen. Also genau das Richtige für Laura und mich! Da mussten die Jungs die eine oder andere Minute warten, bis Laura und ich auch wirklich das perfekte Souvenir gefunden hatten :D 

Julia in ihrem Element :)


Am Ufer angekommen, konnten wir den perfekten Sonnenuntergang genießen. Eine Bootsfahrt bei dem guten Wetter ließen wir uns auch nicht entgehen.. und so neigte sich der Tag auch schon dem Ende zu.





Am nächsten Morgen ging es schon früh morgens los, um den Tag gut zu nutzen, denn am darauffolgenden Tag mussten wir auch schon wieder in Cochabamba sein und arbeiten! 
Zuerst gönnten wir uns ein super leckeres Frühstück in einem Bambus-Restaurant und danach ging es zum Cerro Calvario. Der Cerro Calvario ist ein 3966m hoher Hügel und ist auch als Heiliger Berg der Inka bekannt. Dort erwartete uns Frühsport, denn der Gipfel war nur über unzählige Treppen zu erreichen. Aber es lohnt sich! Die Aussicht ist unglaublich schön und nur zu empfehlen..

Schon einmal in einem Bambus-Restaurant gewesen?
Am Hügel Cerro Calvario.. jetzt gehts los!
Finalmente arriba! Aldring war, wie man vielleicht sehen kann, sehr erschöpft..

Der Titicacasee


Leider ging es nach dem Cerro Calvario auch schon auf den Nachhauseweg. Dennoch konnten wir den Nachmittag noch kurz in La Paz verbringen, wo wir gemütlich durch die Stadt schlenderten und typisch bolivianische Gerichte gegessen haben. Dann erwartete uns auch schon der Nachtbus, der nach 8 Stunden sicher in Cochabamba ankam.. um 4 Uhr morgens!! Die Nacht war kurz, denn Laura und ich wurden schon um 7 Uhr für die Arbeit geweckt.. was für ein unvergessliches Erlebnis! 

Auch wenn die Zeit sehr knapp war und wir viele Stunden Fahrt auf uns nehmen mussten, konnte ich jeden einzelnen Moment genießen. Das Wetter war super, die Reisegruppe war super, alles war super :D
Ich bin gespannt auf die nächste Reise und freue mich, euch erneut davon berichten zu können! 

Buen fin de semana y se cuidan! 

Liebe Grüße, eure Julia <3


Sonntag, 30. Oktober 2016

mit wenigen Mitteln viel erreichen..

Hallo meine Lieben, 

Laura und ich hatten in den letzten Tagen viel um die Ohren. Zum einen sind wir noch an Lauras Arbeitsvisum für Bolivien dran, das sie auch schon längst überzogen hat, und zum andern, sind wir vergangenen Samstag aus der Gastfamilie ausgezogen und leben nun zu zweit in einer wunderschönen Wohnung in America Oeste. Seit heute Morgen haben wir Internet, deshalb nutze ich jetzt die Chance, wieder etwas über die Einrichtung zu schreiben.

Laura und mir ist aufgefallen, dass das Projekt zwar den Sinn der Förderung der Kinder erfüllt, da wir ihnen bei ihren Hausaufgaben helfen und gemeinsam lernen, dennoch viele weitere Faktoren, die wir als wichtig empfinden, fehlen. Der Raum für Bewegung fällt in der Einrichtung sehr klein aus und auch das Spieleangebot für die Kinder hält sich in Grenzen. Das führt schnell dazu, dass sich die Kinder nach ihren Hausaufgaben, vor allem die jüngeren am Morgen, langweilen und lauter werden. Des Weiteren gibt es nicht wirklich Regeln, weshalb es uns schwerfiel, uns durchzusetzen. An Mitarbeitern mangelt es auch, vor allem Nachmittags, wenn bis zu 20 Kinder kommen. Laura und ich arbeiten jeden Morgen allein und bekommen Nachmittags gelegentlich Unterstützung von Psychologiestudentinnen oder unserer Chefin.
Am Anfang unserer Arbeit im Canarito, wurde das Projekt morgens von maximal 4 Kindern besucht. Es kam aber auch schon vor, dass wir morgens vergeblich auf Kinder gewartet haben. Uns war bewusst, dass sich was ändern muss. Da wir in unserer Arbeit völlig frei sind und entscheiden dürfen, was mit den Kindern gemacht wird, fingen wir also an, Angebote zu gestalten..



Da die Kinder am Morgen völlig fasziniert von Krokodilen sind, haben wir uns überlegt, Schaumstoff-Krokodile zu basteln. Die Hausaufgaben wurden umso schneller erledigt und das Angebot kam super gut an. Voller Freude schnibbelten und klebten wir die einzelnen Teile zusammen und konnten uns am Ende über das Ergebnis freuen..



Am Ende des Tages sammelten Laura und ich die Krokodile ein, um daraus ein Spiel zusammenzustellen. Die Kinder wussten jedoch noch nichts davon und freuten sich am nächsten Tag umso mehr über die selbstgebastelte Überraschung,


Die Materialen für das Spiel
Nach Feierabend bis spät nachts arbeiteten wir am Spiel..
Endlich fertig! Was die Kinder wohl dazu sagen?
Die Überraschung ist gelungen und die Reaktion der Kinder war sehr schön. Sofort wurde das Spiel ausprobiert!




Mit den vielen Kindern am Nachmittag würde das Angebot nicht so gut funktionieren, also dachten wir uns, wir bringen ihnen etwas zum malen mit. Ich habe noch nie erlebt, wie sehr sich Kinder derartig über ganz einfache Mandalas freuen! Ein unbezahlbar schöner Moment..


Hiermit noch ein großes Dankeschön an die Sponsoren, die mir Blöcke, Stifte und kleine Überraschungen für die Kinder mit gegeben haben!!!

 
Ein zuckersüßes und unbezahlbares Lächeln von Miguel <3


Cheeeeeese

Bewegung ist natürlich auch wichtig, deshalb gehen wir regelmäßig raus und auf den Spielplatz oder zum Sportplatz. Dort können sich die Kinder dann austoben und die Zeit mit ihren Freunden genießen. 



Voller Stolz können sagen, dass sich die Anzahl der Kinder am Morgen verdoppelt hat und wir nun bis zu 10 Kinder am Morgen betreuen. Außerdem kommen uns die Kinder mit mehr Respekt entgegen, hören inzwischen auf uns tolerieren unsere Regeln. Wir freuen uns wirklich sehr darüber und bleiben weiterhin dran, die Kinder zu beschäftigen und eine gute Abwechslung zum Alltag zu schaffen :)

Das Bild zeigt die Kinder und uns in der Mittagspause beim Mittagessen auf der Cancha. Viele glückliche Gesichter und ein leckeres Mittagessen, was will man mehr?

Das war ein kurzer Einblick in unsere Arbeit und ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich hier sein und das hier alles erleben darf! Ich wünsche euch eine wunderschöne kommende Woche :)

eure Julia <3

Dienstag, 11. Oktober 2016

Palacio Simón I. Patiño/ Plaza Colon


Hallo meine Lieben,

ich freue mich, dass ihr wieder vorbeischaut. Leider habe ich schon lange nichts mehr von mir hören lassen, da ich viel mit meinem Visum beschäftigt war. Nach der Anreise in Bolivien hat man genau 30 Tage lang Zeit, um sich das Arbeitsvisum zu besorgen.. dazu muss man zu unzähligen Behörden, um Dokumente zu beantragen, stundenlang Schlange stehen, viel Geduld aufbringen und vor allem Geld haben (:D). Wenn diese 30 Tage ablaufen und das Visum noch nicht da ist, dann wird die Sache erst richtig witzig, denn nach Ablauf der Frist, zahlt man für jeden weiteren Tag, den man hier verbringt,  stolze 30Bs Strafe! Unglücklicherweise hat es auch mich getroffen, denn ich stand 42 Tage nach Anreise immer noch ohne Visum da. Doch jetzt habe ich es endlich geschafft und ich bin wirklich erleichtert! Der ganze Spaß hat mich die um die 600€ gekostet. Da Laura (meine Mitfreiwillige) einen Monat später angereist ist, sind wir derzeit noch an ihrem Visum dran- aber auch das geht vorbei, hoffentlich! :D

Neben den Erledigungen und der Arbeit, haben Laura und ich aber auch Zeit, um die Umgebung zu erkunden und uns mit anderen Freiwilligen, die hier ebenfalls aktiv sind, zu treffen. Vor circa 2 Wochen gab es ein Treffen für deutsche Freiwillige, das von der deutschen Botschaft in La Paz organisiert wurde. Unter anderem diente es dazu, bisherige Erfahrungen auszutauschen, über Sicherheit zu sprechen und vor allem Kontakte zu knüpfen. Somit wurden Nummern ausgetauscht und am 1. Oktober gab es auch schon den ersten gemeinsamen Ausflug zum Palacio Simón l. Patiño.

Der Portalespalast wurde zwischen 1915 und 1927 erbaut und war Wohnsitz eines bolivianischen Millionärs namens Simón Iturri Patiño. Ein Guide führte uns durch den Palast, zeigte uns die wunderschönen Räume und erläuterte uns alles Wissenswerte auf Spanisch. Die Gartenanlage, mit einem eigenen Schwimmbad, einem Pferdestall und vielen Pflanzen, sorgte ebenfalls für großes Staunen. Der Park eignete sich gut, um ein paar Bilder zu schießen und sich zu entspannen. Danach machten wir uns auf, um eine Salteña (bolivianisches Gericht) essen zu gehen. Salteñas sind Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch, Kartoffeln, Ei und einigen speziellen Zutaten. Unbedingt probieren! 

Ein Gruppenbild im Garten des Palstes..

Cheeeeese!

Meine Mitfreiwillige Laura und ich lieben die Natur und konnten uns über den top gepflegten Park freuen!



 Sonst halten Laura und ich uns sehr gerne auf der Plaza Colon auf. Ein zentraler und viel besuchter Platz, umgeben von vielen Geschäften, einer Kirche, Bars und unzähligen Eisdielen! Ich konnte es kaum glauben, als ich doch tatsächlich meine Lieblingseissorte entdeckte *-*
In der Nähe befindet sich auch unsere Lieblingsbar "Fragmentos", in der wir uns am Wochenende gerne mit Freunden treffen und Zeit verbringen. Die Preise für Speisen und Getränke sind einfach unschlagbar, weshalb die Bar schon zu unserer "Stammkneipe" wurde. Außerdem findet dort jeden Dienstag ein Tandem statt, d.h Personen aus unterschiedlichsten Ländern treffen sich, um sich zu unterhalten. Den Tischen wird ein Land zugeordnet und an diesem Tisch wird die jeweilige Sprache gesprochen. Bisher waren Bolivien, Deutschland, England, Italien und Frankriech vertreten und es ist wirklich eine tolle Chance, Menschen kennenzulernen und die Sprachkenntnisse aufzufrischen. 


Nun zeige ich euch mal, wie schön die Plaza Colon ist..

Ein Platz umgeben von Palmen..

Mir gefällt die Kirche auch sehr gut. Gottesdienste finden hier immer donnerstags und sonntags statt.

Das Wetter (32 Grad) und die Palmen sorgen definitiv für Urlaubsstimmung!

Das Bild entstand bei einem Tandem-Treffen in der Bar Fragmentos. An diesem Tisch saßen zwei Italienerinnen, ein Bolivianer und wir drei Mädels aus Deutschland. Wir unterhielten uns auf Spanisch und hatten viel Spaß :)

Unsere Lieblingsbar.. am Wochenende ein Muss mit Freunden :)

Und das Bild musste auch unbedingt rein! :D Mein Lieblingseis- und eindeutig ein Grund, weshalb ich so oft auf der Plaza Colon bin :D vor allem dienstags, 2 Kugeln zum Preis von einer.. wuhu!
Wie ihr seht, habe ich mich schon gut eingelebt und habe tolle Menschen kennengelernt- was in meinen Augen ein riesen und unbezahlbares Geschenk ist! Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Eindruck vermitteln und freue mich darauf, euch bald mehr berichten zu können.

Liebe Grüße aus Cochabamba, nos vemos,

eure Julia <3

 


 

Mittwoch, 21. September 2016

El día de los estudiantes

Hallo ihr Lieben,


heute ist nicht nur der internationale Weltfriedenstag, sondern auch der "Tag der Schüler" in Bolivien. Die Schüler/innen durften sich über einen freien Tag freuen, doch für uns, das Canarito, hieß es umso mehr Arbeit. Unser Ziel war es, den Tag nicht wie üblich mit Hausaufgaben und Lerninhalten zu gestalten, sondern mit viel Spiel und Spaß. Außerdem hatten wir uns überlegt, einen Obstsalat zuzubereiten, für den jedes Kind eine Zutat mitbringen sollte.
Die Angebote schienen gut anzukommen, da tatsächlich viele Kinder das Canarito besuchten. Meine Mitfreiwillige Laura und ich konnten gute Energizer und Spiele, die wir zuvor in einem Vorbereitungsseminar unserer Organisation erlernt hatten, anwenden. Voller Freude und Energie tobten sich die Kinder also aus und hatten sichtlich Spaß dabei. Die Zeit verging wie im Flug. 
In der letzten halben Stunde servierten wir letztendlich den Obstsalat und saßen zum Abschluss alle gemeinsam in einer Runde. Auch für unser Team war der heutige Tag eine tolle Abwechslung zu den sonst eher schullastigen Arbeitstagen. Somit endete wieder einmal ein schöner Tag voller neuer Erfahrungen! 


Zuerst möchte ich euch diesen Ausblick aus meiner Arbeitsstelle, dem Canarito, zeigen. Über den Dächern des größten Marktes "La Cancha"
Der Markt ist unvorstellbar groß.. das muss man einfach selbst mal erleben!


Abwechslung zum lernlastigen Alltag

Cheeeeeeese! Oder hier auch gerne "Whiskyyyyy"

Selbst der Jüngste ist mit dabei.


Luftballons an die Beine gebunden und schon kann der Spaß beginnen!

Unser Obstsalat, ein guter Snack nach dem Austoben..

Ein gemeinsamer Abschluss mit einem leckeren Snack und vielen glücklichen Gesichtern. Was will man mehr?!

Ein toller Tag für das ganze Team :)  

Ich hoffe ihr hattet alle ebenfalls einen schönen Weltfriedenstag! Ganz liebe Grüße aus Cochabamba,

eure Julia