Sonntag, 30. Oktober 2016

mit wenigen Mitteln viel erreichen..

Hallo meine Lieben, 

Laura und ich hatten in den letzten Tagen viel um die Ohren. Zum einen sind wir noch an Lauras Arbeitsvisum für Bolivien dran, das sie auch schon längst überzogen hat, und zum andern, sind wir vergangenen Samstag aus der Gastfamilie ausgezogen und leben nun zu zweit in einer wunderschönen Wohnung in America Oeste. Seit heute Morgen haben wir Internet, deshalb nutze ich jetzt die Chance, wieder etwas über die Einrichtung zu schreiben.

Laura und mir ist aufgefallen, dass das Projekt zwar den Sinn der Förderung der Kinder erfüllt, da wir ihnen bei ihren Hausaufgaben helfen und gemeinsam lernen, dennoch viele weitere Faktoren, die wir als wichtig empfinden, fehlen. Der Raum für Bewegung fällt in der Einrichtung sehr klein aus und auch das Spieleangebot für die Kinder hält sich in Grenzen. Das führt schnell dazu, dass sich die Kinder nach ihren Hausaufgaben, vor allem die jüngeren am Morgen, langweilen und lauter werden. Des Weiteren gibt es nicht wirklich Regeln, weshalb es uns schwerfiel, uns durchzusetzen. An Mitarbeitern mangelt es auch, vor allem Nachmittags, wenn bis zu 20 Kinder kommen. Laura und ich arbeiten jeden Morgen allein und bekommen Nachmittags gelegentlich Unterstützung von Psychologiestudentinnen oder unserer Chefin.
Am Anfang unserer Arbeit im Canarito, wurde das Projekt morgens von maximal 4 Kindern besucht. Es kam aber auch schon vor, dass wir morgens vergeblich auf Kinder gewartet haben. Uns war bewusst, dass sich was ändern muss. Da wir in unserer Arbeit völlig frei sind und entscheiden dürfen, was mit den Kindern gemacht wird, fingen wir also an, Angebote zu gestalten..



Da die Kinder am Morgen völlig fasziniert von Krokodilen sind, haben wir uns überlegt, Schaumstoff-Krokodile zu basteln. Die Hausaufgaben wurden umso schneller erledigt und das Angebot kam super gut an. Voller Freude schnibbelten und klebten wir die einzelnen Teile zusammen und konnten uns am Ende über das Ergebnis freuen..



Am Ende des Tages sammelten Laura und ich die Krokodile ein, um daraus ein Spiel zusammenzustellen. Die Kinder wussten jedoch noch nichts davon und freuten sich am nächsten Tag umso mehr über die selbstgebastelte Überraschung,


Die Materialen für das Spiel
Nach Feierabend bis spät nachts arbeiteten wir am Spiel..
Endlich fertig! Was die Kinder wohl dazu sagen?
Die Überraschung ist gelungen und die Reaktion der Kinder war sehr schön. Sofort wurde das Spiel ausprobiert!




Mit den vielen Kindern am Nachmittag würde das Angebot nicht so gut funktionieren, also dachten wir uns, wir bringen ihnen etwas zum malen mit. Ich habe noch nie erlebt, wie sehr sich Kinder derartig über ganz einfache Mandalas freuen! Ein unbezahlbar schöner Moment..


Hiermit noch ein großes Dankeschön an die Sponsoren, die mir Blöcke, Stifte und kleine Überraschungen für die Kinder mit gegeben haben!!!

 
Ein zuckersüßes und unbezahlbares Lächeln von Miguel <3


Cheeeeeese

Bewegung ist natürlich auch wichtig, deshalb gehen wir regelmäßig raus und auf den Spielplatz oder zum Sportplatz. Dort können sich die Kinder dann austoben und die Zeit mit ihren Freunden genießen. 



Voller Stolz können sagen, dass sich die Anzahl der Kinder am Morgen verdoppelt hat und wir nun bis zu 10 Kinder am Morgen betreuen. Außerdem kommen uns die Kinder mit mehr Respekt entgegen, hören inzwischen auf uns tolerieren unsere Regeln. Wir freuen uns wirklich sehr darüber und bleiben weiterhin dran, die Kinder zu beschäftigen und eine gute Abwechslung zum Alltag zu schaffen :)

Das Bild zeigt die Kinder und uns in der Mittagspause beim Mittagessen auf der Cancha. Viele glückliche Gesichter und ein leckeres Mittagessen, was will man mehr?

Das war ein kurzer Einblick in unsere Arbeit und ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich hier sein und das hier alles erleben darf! Ich wünsche euch eine wunderschöne kommende Woche :)

eure Julia <3

Dienstag, 11. Oktober 2016

Palacio Simón I. Patiño/ Plaza Colon


Hallo meine Lieben,

ich freue mich, dass ihr wieder vorbeischaut. Leider habe ich schon lange nichts mehr von mir hören lassen, da ich viel mit meinem Visum beschäftigt war. Nach der Anreise in Bolivien hat man genau 30 Tage lang Zeit, um sich das Arbeitsvisum zu besorgen.. dazu muss man zu unzähligen Behörden, um Dokumente zu beantragen, stundenlang Schlange stehen, viel Geduld aufbringen und vor allem Geld haben (:D). Wenn diese 30 Tage ablaufen und das Visum noch nicht da ist, dann wird die Sache erst richtig witzig, denn nach Ablauf der Frist, zahlt man für jeden weiteren Tag, den man hier verbringt,  stolze 30Bs Strafe! Unglücklicherweise hat es auch mich getroffen, denn ich stand 42 Tage nach Anreise immer noch ohne Visum da. Doch jetzt habe ich es endlich geschafft und ich bin wirklich erleichtert! Der ganze Spaß hat mich die um die 600€ gekostet. Da Laura (meine Mitfreiwillige) einen Monat später angereist ist, sind wir derzeit noch an ihrem Visum dran- aber auch das geht vorbei, hoffentlich! :D

Neben den Erledigungen und der Arbeit, haben Laura und ich aber auch Zeit, um die Umgebung zu erkunden und uns mit anderen Freiwilligen, die hier ebenfalls aktiv sind, zu treffen. Vor circa 2 Wochen gab es ein Treffen für deutsche Freiwillige, das von der deutschen Botschaft in La Paz organisiert wurde. Unter anderem diente es dazu, bisherige Erfahrungen auszutauschen, über Sicherheit zu sprechen und vor allem Kontakte zu knüpfen. Somit wurden Nummern ausgetauscht und am 1. Oktober gab es auch schon den ersten gemeinsamen Ausflug zum Palacio Simón l. Patiño.

Der Portalespalast wurde zwischen 1915 und 1927 erbaut und war Wohnsitz eines bolivianischen Millionärs namens Simón Iturri Patiño. Ein Guide führte uns durch den Palast, zeigte uns die wunderschönen Räume und erläuterte uns alles Wissenswerte auf Spanisch. Die Gartenanlage, mit einem eigenen Schwimmbad, einem Pferdestall und vielen Pflanzen, sorgte ebenfalls für großes Staunen. Der Park eignete sich gut, um ein paar Bilder zu schießen und sich zu entspannen. Danach machten wir uns auf, um eine Salteña (bolivianisches Gericht) essen zu gehen. Salteñas sind Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch, Kartoffeln, Ei und einigen speziellen Zutaten. Unbedingt probieren! 

Ein Gruppenbild im Garten des Palstes..

Cheeeeese!

Meine Mitfreiwillige Laura und ich lieben die Natur und konnten uns über den top gepflegten Park freuen!



 Sonst halten Laura und ich uns sehr gerne auf der Plaza Colon auf. Ein zentraler und viel besuchter Platz, umgeben von vielen Geschäften, einer Kirche, Bars und unzähligen Eisdielen! Ich konnte es kaum glauben, als ich doch tatsächlich meine Lieblingseissorte entdeckte *-*
In der Nähe befindet sich auch unsere Lieblingsbar "Fragmentos", in der wir uns am Wochenende gerne mit Freunden treffen und Zeit verbringen. Die Preise für Speisen und Getränke sind einfach unschlagbar, weshalb die Bar schon zu unserer "Stammkneipe" wurde. Außerdem findet dort jeden Dienstag ein Tandem statt, d.h Personen aus unterschiedlichsten Ländern treffen sich, um sich zu unterhalten. Den Tischen wird ein Land zugeordnet und an diesem Tisch wird die jeweilige Sprache gesprochen. Bisher waren Bolivien, Deutschland, England, Italien und Frankriech vertreten und es ist wirklich eine tolle Chance, Menschen kennenzulernen und die Sprachkenntnisse aufzufrischen. 


Nun zeige ich euch mal, wie schön die Plaza Colon ist..

Ein Platz umgeben von Palmen..

Mir gefällt die Kirche auch sehr gut. Gottesdienste finden hier immer donnerstags und sonntags statt.

Das Wetter (32 Grad) und die Palmen sorgen definitiv für Urlaubsstimmung!

Das Bild entstand bei einem Tandem-Treffen in der Bar Fragmentos. An diesem Tisch saßen zwei Italienerinnen, ein Bolivianer und wir drei Mädels aus Deutschland. Wir unterhielten uns auf Spanisch und hatten viel Spaß :)

Unsere Lieblingsbar.. am Wochenende ein Muss mit Freunden :)

Und das Bild musste auch unbedingt rein! :D Mein Lieblingseis- und eindeutig ein Grund, weshalb ich so oft auf der Plaza Colon bin :D vor allem dienstags, 2 Kugeln zum Preis von einer.. wuhu!
Wie ihr seht, habe ich mich schon gut eingelebt und habe tolle Menschen kennengelernt- was in meinen Augen ein riesen und unbezahlbares Geschenk ist! Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Eindruck vermitteln und freue mich darauf, euch bald mehr berichten zu können.

Liebe Grüße aus Cochabamba, nos vemos,

eure Julia <3