Sonntag, 22. Januar 2017

Mein Weihnachten in Bolivien

Hallo und hier bin ich wieder :) 

Ich dachte mir, ich verfasse mal einen Blogeintrag über mein erstes Weihnachten im Ausland und das auch noch ohne meine geliebte Familie und ohne meine Freunde. Im Voraus muss ich zugeben, dass mir das nicht gerade leicht fiel, an Familientagen so weit entfernt zu sein und meine Liebsten nicht in den Arm nehmen zu können. Somit hatte ich also zuerst schreckliches Heimweh.. doch zum Glück habe ich hier in Bolivien großartige Freunde, die mich liebevoll integrieren und mir ein unvergessliches Weihnachtsfest schenkten! 

Es war schon komisch.. irgendwie wollte keine Weihnachtsstimmung aufkommen. Das könnte vielleicht an der Hitze liegen, die auch im Dezember kaum erträglich war und daran, dass die gewohnte Weihnachtsmusik, die mein Vater in Deutschland immer stundenlang und mit voller Begeisterung hört, in meiner Wohnung fehlte. Um das zu ändern und ein wenig Stimmung aufkommen zu lassen, machte ich mich also auf den Weg zum Einkaufszentrum, um da einige Zutaten für Weihnachtsplätzchen zusammen zu suchen. In Deutschland gehörten Weihnachtsplätzchen und Lebkuchen einfach dazu, die ich am liebsten mit meinen Schwestern und meiner Mutter backte. Allerdings fiel die Auswahl an Zutaten leider gering aus (kein Vanillezucker, kein Marzipan. keine gemahlenen Mandeln), weshalb ich lediglich einfache Butterplätzchen backen konnte. Aber hey, wenigstens etwas und es kam doch tatsächlich ein bisschen Weihnachtsstimmung auf :) 


Netter Versuch.. eine Palme als Ersatz für einen Weihnachtsbaum war auch mal eine witzige Erfahrung! :D




Nun komme ich zum Weihnachtsfest. Wie ich schon einmal erwähnt habe, habe ich hier super liebe Bolivianer kennengelernt, die mich zu Weihnachten eingeladen haben. Sie sind wirklich toll und bemühen sich immer darum, dass ich mich wohl und heimisch fühle. Daher verbringe ich unheimlich gern Zeit mit ihnen! 
Angekommen, wurde ich zunächst liebevoll empfangen (und meine Weihnachtsplätzchen ebenfalls). Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg zur Weihnachtsmesse, wo ein Krippenspiel vorgeführt wurde und man gemeinsam Weihnachtslieder sang. Bolivien ist ein relativ religiöses Land, was mir gut gefällt, da eine Weihnachtsmesse an Heiligabend für mich definitiv dazugehört. 
Nach knappen 2 Stunden spazierten wir wieder zurück und stießen, nachdem jeder einige Worte an die Familie gerichtet hatte, mit Sekt an. Viele Reden richteten sich an mich und man dankte mir für meine Anwesenheit und meine Freundschaft. Das freute mich natürlich und auch ich bin unfassbar dankbar, ein zweites Zuhause haben zu dürfen.


Nach dem Anstoßen gab es auch schon das Essen. Es gab viel Fleisch, vor allem Schweinefleisch, das im Vergleich zu Hähnchen oder Rind teurer ist. Dazu natürlich Kartoffeln (Bolivianer/innen lieben Kartoffeln), Käse-Reis (nein, nicht Käsespätzle wie bei uns, sondern Käse-Reis! :D) und viele weitere Beilagen. 


Nach dem Essen saßen wir gemütlich in der Runde und tauschten alte Erinnerungen aus. Die Familie  hat in Bolivien einen hohen Rang, was mich immer wieder fasziniert, denn auch wenn das Geld vielleicht nicht immer da ist, kann man sich auf die Familie verlassen und das ist nunmal das Wertvollste. Daraufhin folgte dann auch schon die Bescherung und liebevollerweise wurde auch an mich gedacht, womit ich wirklich nicht gerechnet hatte. Die Worte "Julia, du gehörst zur Familie und bist jederzeit herzlich willkommen" verankerten sich sofort in meinem Hezen und dadurch war mein Heimweh nicht mehr ganz so stark. 

DANKE!
Alvaro und Aldring <3 meine Allerliebsten!!
Aldring
Aldring war in seinem Element und spielte am Abend auf seiner Gitarre. So neigte sich der Abend auch schon dem Ende zu.. 

Das war es also, mein erstes Weihnachten im Ausland. Ein frohes Fest mit vielen neuen Eindrücken und mit tollen Menschen um mich herum. Ich hoffe ihr hattet alle ebenfalls ein schönes Fest (ich weiß, es kommt spät). 

Liebe Grüße aus dem heißen Cochabamba und bis bald, 

eure Julia <33

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